Gämshörner
Damit meine Keramik-Hörner eine richtige Tierhornform bekommen, nehme ich ein echtes Rinderhorn zu Hilfe: Ich wickle den ausgewallten Ton drum herum, verstreiche die Naht, ziehe das Rinderhorn heraus, verschliesse die Öffnung mit einem Zapfen aus Ton und setze das Mundstück an. Etwa drei Stunden später fertige ich den Windkanal und das Labium, am nächsten Tag dann die Grifflöcher.
Ich baue meine Hörner in 7 verschiedenen Grössen und stimme sie entsprechend der Blockflöte (440 Hz).
Andere Stimmungen (415 Hz, 432 Hz) sind auf Bestellung erhältlich.
- Garklein in c‘‘‘ | - Tenor in c‘ |
- Sopranino in f‘‘ | - Bass in f |
- Sopran in c‘‘ | - Grossbass in c |
- Alt in f‘ |
Auch die Anzahl der Löcher entspricht der Blockföte: 7 oberständige und 1 unterständiges für den linken Daumen (fehlt beim Garklein). Man greift die Hörner also logischerweise wie die Blockflöte (deutsche Griffart).
Wenn nicht alle Löcher in einer Reihe Platz finden, werden sie in zwei Reihen angeordnet. Das ändert aber nichts an der Griffweise.
Wichtig
Gefässflöten lassen sich grundsätzlich (trotz Daumenloch) nicht überblasen. Halbtöne (fis, b, es usw.) findet man durch ausprobieren, denn diese Griffe können von Horn zu Horn etwas abweichen.
Musik-Literatur
Musikstücke für Gämshörner finden sich in der Blockflötenliteratur. Es ist darauf zu achten, dass der Tonumfang nicht zu gross ist, deshalb eignet sich alte Musik (Mittelalter / Renaissance) besonders gut.