Über mich
Ich wurde 1947 in Leutwil geboren und wuchs auch dort auf. Von meiner Mutter, die als Schneiderin und Arbeitslehrerin tätig war, bekam ich schon früh vielfältige handwerkliche Fertigkeiten mit. Manchmal nahm sie mich und meinen kleinen Bruder sogar mit in die Arbeitsschule (heute TW), doch ich freute mich trotzdem nicht im Geringsten auf die „richtige“ Schule.
Kaum besuchte ich aber die erste Klasse, stand mein Traumberuf fest: Lehrerin wollte ich werden. Es war also von Vorteil, ein Musikinstrument zu erlernen. So marschierte ich ab der dritten Klasse wöchentlich zum privaten Blockflöten- und Klavierunterricht ins Nachbardorf.
Nach der Bezirksschule in Seengen besuchte ich das Lehrerinnenseminar in Aarau und trat danach meine erste Stelle in Othmarsingen an.
Damals gab es noch keine Musikschulen wie sie heute üblich sind. Aus diesem Grund erteilten eine Kollegin und ich nach Schulschluss auch Blockflötenunterricht. Und ich erlangte beim SAJM bald einmal die Blockflötenlehrerdiplome A und B.
1974 verheiratete ich mich mit Aaron. Ein Jahr später erwarben wir unser Haus in Buchs, das wir weitgehend selber renovierten, während ich noch zwei Jahre als Lehrerin in Buchs tätig war. Als sich unser erster Sohn ankündigte, gab ich die Lehrtätigkeit vorerst auf, bis ich 1979 als Blockflötenlehrerin an die neu gegründete Musikschule in Buchs berufen wurde. Ein Jahr später bekam Martin einen Bruder, Christian. So war ich einerseits froh, neben zwei kleinen Kindern einen Teilzeit-Job zu haben, anderseits gefiel mir mein „zweiter“ Beruf genau so gut wie vorher mein erster, so dass ich für die nächsten 30 Jahre Blockflötenlehrerin blieb.
Irgendwann in den 80er-Jahren gründeten Erika, Marianne, Suzanne und ich, alles Blockflötenlehrerinnen, das Buromesa-Quartett. Wir trafen uns jahrelang wöchentlich und traten an verschiedenen Anlässen auf. Heute nehmen wir’s etwas gelassener und spielen nur noch zum eigenen Vergnügen.
1989 nahm ich das dritte Blockflötenlehrerdiplom in Angriff und schrieb meine Prüfungsarbeit zum Thema „Blockflötenbau in der Schweiz, von den Anfängen bis zur Gegenwart“. Ich besuchte verschiedene Blockflötenmanufakturen und war fasziniert von diesem Metier, wünschte mir gar im Geheimen, auch Blockflötenbauerin zu sein.
Bereits ein Jahr später sollte ich meinem Wunsch ein Stück näher kommen: In Benzenschwil bot Maria Muheim einen Kurs an mit dem Titel „Töne aus Ton“. Ich meldete mich sofort an und bekam so die Möglichkeit, Flöten zu bauen. Aus Ton formte ich meine ersten Okarinas, meine ersten Blockflöten, und ich lernte in groben Zügen, was es braucht, den Töpferton zum Klingen zu bringen.
Natürlich war ich mit meinen ersten Versuchen nicht zufrieden: Ich töpferte zu Hause weiter, befallen bereits von Okarina-Virus und begann, verschiedene neue Formen - vor allem Tiere - zu entwickeln. Ich töpferte aber auch Blockflöten mit oder ohne Verzierungen, kaufte mir ein Stimmgerät und war fortan in der Freizeit Flötentöpferin. . .
Es entstanden gestimmte Mini-Okarinas mit 2 Tönen und grössere Okarinas mit deren 5 oder 8, je nachdem, wie viele Finger auf dem Instrument Platz fanden. Noch hatten die Instrumente jedoch keine einheitliche Grundstimmung.
Nach einigen Jahren war ich so weit, figürliche Okarinas wie Katzen, Schildkröten, Fische oder Engel in verschiedenen Grössen - von Sopran bis Bass - ensemblefähig herzustellen. Sie waren alle rund und bauchig, einheitlich gestimmt in C oder F, und spielten gerne im Quartett.
Erst viel später begann ich, auch Gämshörner aus Ton zu bauen. Diese zählen unterdessen zu meinen Lieblingsinstrumenten. Aus der Hornform lassen sich wiederum neue Figuren entwickeln, zum Beispiel schlanke Katzen und schlanke Engel: Ein Ende ist also noch nicht abzusehen, die Jagd nach ansprechenden Formen, perfektem Klang und reiner Stimmung geht weiter. . .
1992 gab ich mein Debut als Marktfahrerin am Rüeblimärt in Aarau. Viele weitere Märkte folgten, in letzter Zeit bevorzugt Historische Märkte und Töpfermärkte. Aaron hilft tatkräftig mit, nicht nur beim Auf- und Abbauen, sondern auch beim Verkaufen und – sehr wichtig – beim Musizieren.
2013 geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Martin, Christian und Aaron richten für mich eine Homepage ein. Vielen Dank euch dreien!